Vom alltäglichen Vergnügen ein Vater zu sein

Vom alltägliche Vergnügen ein Vater zu sein

Freitag.

Ich habe mir einen Tag freigenommen. War auch ziemlich was los in den letzten Tagen. Mal so richtig ausschlafen. Keiner stört mich

” Dürfen wir zu Dir ins Bett?” höre ich plötzlich im Halbschlaf
” Rutsch ein bisschen. Der Dominik macht nie Platz. ” Mault der Kleine
” Nein, der Marcel. ” kam prompt die Erwiderung

Wie spät ist es eigentlich?
Lasst mich halt noch ein wenig in Ruhe denke ich mir aber natürlich sage ich es nicht

” Papa, Papa. Erzähle uns doch eine Geschichte. Bitte, bitte.”

Um die Zeit? Mein Kopf ist noch ganz leer.
Also, wenn es sein muss. Mir fällt auch schon was ein
Es war einmal.

” Dürfen wir aufstehen Papa? Wir haben Hunger.” Wurde ich nach 3 Worten unterbrochen

Aber ihr wolltet doch…
Okay. Macht nichts. Schlaf ich halt noch eine   Runde. War eh mein Plan

” Schatz. Frühstück ist fertig. Beeile Dich doch, sonst wird der Kaffee kalt.” Höre ich die Stimme meiner Frau aus der Küche

Was soll es. Ich bin eh nicht mehr müde.
Nur schnell vorher ins Bad. Aber ich hätte es wissen müssen

” Papa! Du kannst uns jetzt nicht stören. Wir müssen Zähneputzen und uns die Hände waschen, hat die Mama gesagt” kam es unisono von den Beiden

Warten. Ja, eine dieser Eigenschaften, die man schnell lernt Aber das ist nicht schlimm. Ich freue mich auf ein gemeinsames Frühstück mit meiner Familie.

Endlich das Bad ist frei.
Es hat wirklich den Namen Feuchtraum verdient.
Wo sind der Waschlappen und die Handtücher?
Gestern stand mein Rasierwasser noch da.
Da ist es ja. Merkwürdig. Ich hatte es viel voller in Erinnerung.
Wer rasiert sich denn noch?
Ich beeile mich mit der Vorfreude auf die Familie
Auf zum Frühstückstisch.

” Schatz. Ich habe dir alles hergerichtet. Bitte räume den Tisch ab. Ich muss jetzt zum Einkaufen. ” Höre ich meine Frau, die schon fertig gefrühstückt hat

Und die Kinder? Brauchen die nichts?

” Wir haben keinen Hunger, wir wollen jetzt spielen.” Kam es einträchtig und friedlich von den Kindern. Eine gute Erziehung ist schon was wert

Und es gibt nichts Schöneres als in Ruhe und alleine eine Tasse…

” Papa, Papa. Der Dominik hat mich gehauen, “ Wurde ich jäh in meinen Gedanken unterbrochen
” Ist gar nicht wahr. Der Marcel hat angefangen. Der nimmt mir immer mein Spielzeug weg.” Wurde prompt geantwortet
” Mein Spielzeug, „ mit dem Brustton der Überzeugung .

Aha. Die väterliche Autorität ist gefragt. Ich werde den Streit schlichten. Ihnen jetzt was vom Miteinander erzählen. Vom gesellschaftlichen Leben. Das man sich die Dinge teilt. Gemeinsam ist der Weg.

Aber was riecht hier so vertraut? Mein Rasierwasser an den Kindern? Die rasieren sich doch überhaupt nicht. Ist da was an mir vorbeigegangen? Verblüfft schaue ich sie an

” Was ist denn Papa.” Und schon wieder im Duett. Üben die das?
” Bitte stör uns nicht. Wir spielen gerade so schön miteinander.”

Okay. Appetit habe ich jetzt auch keinen mehr.
Was gibt es neues in der Zeitung? Mal schauen. Oh was steht da. Kann ich nicht glauben
Ich wollte gerade weiterlesen, da klingelt das Telefon.

” Ist Ihre Frau da? Höre ich eine mir unbekannte Stimme
„Nein, aber kann ich ihr was ausrichten“ spreche ich in den Hörer
„Sie soll doch bitte zurückrufen.” Die knappe Antwort.

Ja, wen denn ?

” Papa, darf ich mir in deiner Zeitung die Bilder ansehen?“ mit diesen Worten wurde mir das Papier aus den Händen, na ja, sagen wir mal genommen
” Immer darf der Dominik die Bilder anschauen. Ich nie.”
Das sind meine Kinder. So klein und interessieren sich schon für die Dinge die in der Welt geschehen. Na ja. Eigentlich nicht verwunderlich. Bei dem Vater.

” Papa, dürfen wir Computer spielen? Erreichte mich die nächste Frage

Computer? Ob das so gut ist für die Kleinen, überlegte ich?
Dann könnte ich ja arbeiten. Der Bericht sollte ja am Montag fertig sein. Und was du heute kannst besorgen das verschiebe nicht auf.. Montag.
Wie fange ich am besten an überlege ich
Ja. Ich glaube das ist eine gute Idee.

” Schatz. Die Kinder sollen doch am Vormittag nicht mit dem Computer spielen. Und den Tisch hast Du auch nicht abgeräumt.“ Die Stimme meiner Frau. Wie ist die denn jetzt hereingekommen. Ich habe nichts gehört.

Da hat jemand angerufen…

” Ich weiß schon. Danke.“ Kann sie auch hellsehen, zu allen anderen Fähigkeiten?

Weiter im Text. Wo war ich stehen geblieben?

” Papa uns ist langweilig. Die Mama hat gesagt, dass wir nicht Computer spielen dürfen. Du hast es uns doch erlaubt.”

Meine Autorität nähert sich jetzt scheinbar dem Tiefpunkt.
Jetzt nur retten was zu retten ist.
Passt mal auf sage ich zu Ihnen. Wir malen jetzt ein Bild. Ein schönes vom Urlaub. Das hat euch doch Spaß gemacht

” Ich spiel mit dem Marcel Transformer.“ Soviel zur künstlerischen Begabung meiner Brut
Zeigst du uns dann dein Bild? ” Äh?

” Schatz. Um 11 Uhr ist mein Arzttermin. Passt Du auf die Kinder auf? ” Meldete sich meine Frau zu Wort.“

Nein, ich lasse sie in der Gosse verkommen.

” Ich nehme fürs Mittagessen eine Kleinigkeit vom Metzger mit.“ Versprach sie.

Super, ich hätte gern…

” Die Kinder wollen einen Leberkäs. Tschau. ” Und verschwand

Leberkäs ist auch nett.

” Papa, dürfen wir wieder mit dem Computer spielen? Wir sagen auch nichts der Mama.” Die Stimme der Beiden aus dem Nebenzimmer

Habe ich mich zu guter Letzt doch noch durchgesetzt.
Himmlisch diese Ruhe.
Wo war ich stehengeblieben?
Aber warum ist es hier so still?
Ich höre überhaupt nichts. Kein Ton. Es ist doch hoffentlich nichts passiert. Ich stehe auf und sehe nach.
Da sind sie ja. Friedlich miteinander und malen Bilder.
Die werden bestimmt zwei große Künstler.
Wie gesagt. Wie der Vater…
Zurück zur Arbeit.

” Papa, der Dominik hat gesagt, dass ich nicht schön male.” Heulte der Kleine
Natürlich malst du wunderschön, entgegnete ich ihm und nahm ihn in den Arm, um zu trösten
” Papa hilfst du mir?“ seine schüchterne Frage
Mein Kind braucht mich. Die Arbeit kann warten.
” Marcel. Kommst du. Ich spiel mit der Rennbahn.” Befahl sein Bruder

Na denn . Mit der Arbeit verdient man sein Brot, das ist das wichtigste. Und wie gesagt. Was man heute…

” Schatz ich bin wieder zuhause. Kommst du Essen!“ Mein Frau.  Und schon wieder, wie macht sie das? Ohne jedes Geräusch zu „ erscheinen“

Okay, schreibe ich am Nachmittag weiter. Der Tag ist ja noch lang.

” Der Arzt hat gesagt, dass alles in Ordnung ist. Und rate, wen ich getroffen habe. Die Gabi. Ich kann Dir sagen. ……………. ……………….

……………..

…………….

Bist Du so nett und fährst du mit den Kindern in das Schwimmbad? Ich will heute das Haus putzen.” Endete der Monolog.

Eigentlich wollte ich…

” Das ist schön. Ich habe schon alles bereitgelegt. Aber das Auto brauche ich.” Bestimmte sie.

Dann halt die sportliche Variante. Man findet eh nie einen Parkplatz. Also rauf auf das Fahrrad. Ein Kind vorne, ein Kind hinten. Den Riesenrucksack auf dem Rücken.
Vorne am Lenker die Tasche mit den Decken. In der Hand den Sonnenschirm.

” Schneller Papa. Wir wollen schwimmen. Nicht so lahm. Du bist doch unser starker Papa. Überhole den Langsamen da vorne”

Der Langsame sitzt auf einem Rennrad, mit einer 30 Gang Naben Schaltung und Elektroantrieb.
Ich darf doch die Jungs nicht enttäuschen. Also treten, als ob es ums Überleben geht
Endlich da. Zwar etwas außer Atem aber Erholung muss sein. Und wir finden auch gleich ein schönes Plätzchen.

” Papa, blas mir den Schwimmreifen auf.” Der erste Befehl
” Wo ist meine Taucherbrille” die erste Frage.
” Darf ich den Wasserball mitnehmen?“ die erste Bitte

Nein, den Wasserball nehmen wir nicht mit. Das ist doch mal eine Ansage.

Der Weg geht zum Schwimmbecken
Das Wasser ist ganz schön kalt.
Am besten langsam hereingehen und sich vorher abkühlen. Sonst besteht die Gefahr eines Herzschlages. Vor allem auch für meine Kinder

Nur. Wo sind sie denn? Die können doch überhaupt noch nicht schwimmen.
Und schon soweit drinnen.
Schnell, ihnen nach. Bevor noch was passiert

” Papa, wir wollen nicht mit dem Wasserball spielen. Trägst du ihn? ”

Soviel dazu. Aber wieso ist der eigentlich im Wasser?
Kommt Kinder. Euch wird kalt. Gehen wir zurück.

” Nein, nein, nein. Will in das Wasser hüpfen.” Keine Ahnung wer das gesagt hat denn mir ist wirklich kalt.

Na ja, setzte ich mich halt an den Rand und beobachte sie.

” Ich habe Wasser geschluckt. Ich mag das doofe Schwimmbad nicht.” Kam es jetzt doch etwas unerwartet

War eh mein Plan, also zurück zur Decke.

” Uns ist so kalt. Mach, dass uns warm wird.” Hörte ich und habe ich es nicht gesagt? Ja, wer nicht hören kann, der muss fühlen.

Mir ist selber kalt, aber die Kinder gehen vor. Kräftig mit dem Handtuch abrubbeln.

” Papa, das tut weh.“ Entschuldigung. Habt ihr Durst?

” Nein Papa. Wir haben Hunger.” Wurde mir entgegnet

Wartet schön. Ich hole euch was. Der Weg zum Kiosk ist weit. Eine lange Menschenschlange steht davor an. Aber in diesem Alter brauchen sie noch viel zum Essen, damit sie wachsen.

Vollbepackt mit Semmeln, Pommes Frites, Würstchen kehre ich zurück.
Keine Kinder.
Jetzt nicht in Panik verfallen.
Haben sie meine Kinder gesehen?
Gottseidank. Da sind sie ja. Sie werfen sich den Wasserball zu.
Kommt Ihr. Das Essen ist da.

” Wir wollen nichts essen. Wir haben Durst.”

Verstehe ich ja. Ist auch viel zu heiß hier. Also auf den Weg zum Kiosk . Die Kinder habe ja Recht. Hätte ich auch schon vorher dran denken können
Mit einem Sortiment an Getränken komme ich zurück.
Aha. Die Nachbardecke hat sich Ihrer angenommen. Die Blicke treffen mich.
Rabenvater, lässt die Kinder verdursten. Na ja zumindest das Essen wurde aufgeteilt.

Wenn die beiden so schön spielen, mit der Nachbardecke, könnte ich ein wenig lesen. Ein Freund hat mir einen Roman geliehen. Der soll sehr spannend sein.

” Bringst Du uns ein Eis!“ warum habe ich das erwartet

Den Weg zum Kiosk ist mir schon geläufig. Ich sehe alte Bekannte wieder.
Komisch, lauter Männer. Ob das auch Väter sind?
Na wenigstens essen sie jetzt das Eis. Also doch kein Rabenvater

” Papa, gehen wir nochmal schwimmen?” Unmittelbar nachdem sie das Eis heruntergeschlungen haben

So kurz nach dem Essen sollte man ja nicht.
Hey, wartet auf mich. Diesmal ohne Wasserball.
Die Kinder weinen. Im Wasser hat der Ball ein Loch gekriegt. Wie, ist mir ein Rätsel.

Ich packe unsere Sachen und die Jungs helfen mir. Das dauert dann zwar etwas länger zumindest aber gibt es keinen Streit.
Mir scheint, auf meinem Rad sind mehr Sachen als beim herfahren.

Einbildung.

” Hast du den Kindern Spielsachen gekauft?“
Und wem gehört dieses Handtuch? ”

Keine Ahnung. Es war ziemlich voll. Möglicherweise die Nachbardecke? Okay alles gleicht sich mal aus

” Mama, der Papa hat unseren Ball kaputt gemacht.” Beschweren sich die Kinder bei Ihrer Mutter
” Der Papa kauft euch einen neuen. Einen viel schöneren. Versprochen“ lenkte mein Frau ein

Das Rätsel ist gelöst. Ich war es.

” Dürfen wir fernsehen, Mama.“ Fragen sie ihre Mutter aber nicht mich
” Da müsst ihr den Papa fragen.“ Verwies sie auf mich. Ja der Mann im Haus

Einverstanden. Ich wähle euch das Programm aus.
Ein schöner Tierfilm steht in der Zeitung. Für Kinder jeden Alters. Pädagogisch wertvoll. Mit faszinierenden Landschaftsaufnahmen.
Na gut, auch von Zeichentrickfilmen kann man viel lernen.

8 Uhr

Die Kinder gehen zu Bett. War ja ein langer Tag

Was gab es eigentlich zum Abendessen? Kann mich nicht mehr erinnern

” Gute Nacht Papa. Du bist der beste Papa der ganzen Welt.”

Es ist schön, Papa zu sein.

Jetzt noch mit meiner Frau reden. Dann ist der Tag perfekt

” Ich muss noch schnell die Wäsche waschen.” Teilte sie mir mit

Um diese Zeit?
Erst um 21 Uhr kommt ein spannender Spielfilm.
Soll ich noch ein paar Zeilen schreiben.
Lohnt sich nicht mehr. Morgen.

Pünktlich um 21 Uhr kommt meine Frau.

” Habe ich dir schon erzählt was heute passiert ist? Das wirst du nie erraten.
Fuhr ich doch zur…..”

Es ist schön, Familienvater zu sein.

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