Der Fuchs und die Hasen

Und es begab sich zu jener Zeit im Wald…

So könnte unsere Geschichte beginnen. Und da es nur eine kleine einfache Geschichte sein wird, wollen wir auch so beginnen.

Der Fuchs mit seinem roten Pelz ging durch den Wald. Er war hungrig und sein Magen rebellierte. Schon tagelang hatte er nichts mehr zum fressen gehabt. Gejagt von Menschen, die mit Donnerstöcken auf ihn schossen, musste er sich immerzu verstecken.

Er hielt sich im dichten Wald verborgen, sodass man ihn nicht sehen konnte. Der Nachteil dabei war aber, dass er auch nicht nach Beute Ausschau halten konnte.

Doch da! Er spitzte seine Ohren und hielt seine Nase witternd in den Wind, War da nicht etwas?

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Ein vertraut Geräusch. Ein bekannter Geruch. Vorsichtig schlich er sich näher.

Und tatsächlich.

Vor ihrem Bau, auf einer Lichtung, spielten 5 junge Häschen Fangen.

Dem Fuchs lief das Wasser im Mund zusammen.

Leichte Beute, dachte er. Und voll Vorfreude begann sein leerer Magen zu knurren. Das hörte aber das 6te Häschen, das er übersehen hatte, und dessen Aufgabe es war aufzupassen. Es schickte seine Brüder hurtig in ihren Bau und hoppelte hinterher.

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Was jetzt überlegte der Fuchs?

Aber wie alle Füchse war er schlau.

” Kleine Häschen”, rief er, ” wollt ihr mich nicht in euren Bau lassen. Die Menschen wollen mich fangen oder totschießen. Die sind so böse und wir Tiere müssen zusammenhalten.”

“Wer bist du überhaupt”, antworteten die Häschen”, wir können dich gar nicht sehen. Vielleicht bist du ein Fuchs dann darfst du nicht kommen. Unsere Mutter hat gesagt der Fuchs, der frisst uns.”

Mit Haut und Haaren, fügte der Fuchs im Kopf dazu.

“Aber nein, ich bin doch nicht der Fuchs. Vor dem habe ich doch selber so viel Angst.

Ich bin ein…, ich bin ein…

Wisst ihr überhaupt wie so ein Fuchs aussieht?”

“Unsere Mama hat uns das genau gesagt. Als erstes hat er eine spitze, lange Schnauze.”

Der Fuchs überlegte und dann haute er sich auf die Nase und bog und zog daran, dass sie ganz krumm wurde. Er streckte sie ein Stück aus dem Wald heraus.

“Seht ihr, ganz verbogen, so wie es sich für mich gehört.”

“Dann hat er zwei Dreiecksohren. Angestellt und groß”

Was jetzt? Der Fuchs klappte seine Ohren um, aber immer wenn er losließ schnellten sie wieder nach oben. Schließlich nahm er ein paar Tannennadeln und pikste sie damit an. Das tat zwar weh und die Ohren schwollen an, aber sein Appetit war größer.

Er schob seinen Kopf auf die Lichtung.

“Keine Fuchsohren. Meine Ohren sind so, so…”

Ihm fiel nichts ein.

” Er hat ein rotes Fell”, rief das kleinste Häschen.

Nichts leichter als das. Schwupp, nahm er, Erde, Blätter und Moos und verrieb sich diese auf dem ganzen Körper.

Ganz schön hässlich sehe ich aus dachte er sich.

Fast war er schon auf der Lichtung.

” Braun bin ich, braun wie der Waldboden, braun wie ein …”

Ja wie eigentlich?

Aber die Häschen achteten nicht darauf. Sie waren immer noch misstrauisch.

” Einen buschigen Schwanz hat er.”

Jetzt war guter Rat teuer. Wo er doch so stolz auf seinen Schwanz war. Da merkte er wie der Baum neben dem er stand, harzig war. Das Zeug klebte fürchterlich. Er nahm ein bisschen in seine Pfote und strich damit seinen Schwanz glatt.

Also, geht doch.

Er trat aus dem Dickicht heraus.

“Seht ihr. Gar nicht buschig. Glaubt ihr mir jetzt, dass ich nicht der Fuchs bin, Ich bin nur ein harmloser, einfacher… Was denn noch?”, konnte er nur sagen, als ihn die Hasen unterbrachen.

” Und schlau ist er. Ganz schlau. Schlauer als alle anderen Tiere.”

Da habt ihr Recht. Und wie schlau, werdet ihr gleich merken, wenn ihr in meinem Magen seid.

” Ich bin aber ganz dumm. Ich weiß gar nicht, was für ein Tier ich bin. Ich bin ein richtiger Trottel und ein Clown.”

Und um das zu beweisen, fing er an sich im Kreis zu drehen. Er schlug Purzelbäume und machte die wildesten Kapriolen. Mit einem Auge sah er wie die Häschen immer weiter aus dem Bau wagten. Davon ermutigt wurden seine Bewegungen immer wilder. Seine Kreise größer. Zu allem Überfluss setzte er jetzt seine Stimme noch ein. Laut und schrill hallte es durch den Wald. Voller Gier auf das nahende Festmahl lief ihm der Speichel von der Lefze.

Bum!!! Ein Schuss.

Der Fuchs fühlte einen kurzen Schmerz, fiel um und war tot.

Erschrocken huschten die Häschen zurück in den Bau.

Er war also doch kein Fuchs, sagten sie sich. Füchse sind schlau und lassen sich nicht von einem Jäger totschießen.

Der Jäger aber dachte. Gottseidank habe ich diesen tollwütigen Dackel noch erwischt bevor er einen Fuchs anstecken konnte.

Füchse haben jetzt Schonzeit.

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